Ärzte in Niedersachsen kooperieren
LÜNEBURG (cben). Die Ärztegenossenschaft Nord West (ägnw) und der Hartmannbund (HB), Landesverband Niedersachsen, wollen in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht zusammenarbeiten.
Veröffentlicht:Nach Worten von Rainer Woltmann, dem Vorstandvorsitzenden der ägnw, soll ein gemeinsames vierköpfiges Gremium aus Mitgliedern der ägnw und des HB gebildet werden, das sich regelmäßig zu politischen Fragen trifft.
"Wir haben eine Agenda mit den wichtigsten gesundheitspolitischen Themen in Niedersachsen verfasst", sagte Woltmann im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" nach einer gemeinsamen Sitzung mit den anderen Verbänden in Lüneburg. Der ägnw-Chef weiter: "Wir wollen uns über diese Punkte nicht nur informell verständigen, sondern zukünftig auch gemeinsam agieren." Als Beispiele für die politischen Themen führte Woltmann die umstrittene Strukturreform in Niedersachsen an oder den mit den Kassen verhandelten niedersächsischen Kollektivregress (die "Ärzte Zeitung" berichtete).
"Der KVN-Chef Eberhard Gramsch hat den Kontakt zu den Ärzten verloren", sagte Woltmann, "wir wollen die KV jetzt gemeinsam zu mehr Bodenständigkeit zwingen." Es sei höchst Zeit, dass sich die großen Bündnisse im Gesundheitswesen annähern und ihre Kräfte bündeln, erklärte auch Bernd Lücke, der Vorsitzende des Hartmannbundes, Landesverband Niedersachsen.
Außer der politischen Kooperation streben ägnw und Hartmannbund auch eine wirtschaftliche Zusammenarbeit an. "Im Markt mit neuen Versorgungsverträgen, deren Realisierung der Gesetzgeber kräftig fördert, gehen die beiden Organisationen von einer Marktdurchdringung in den nächsten zehn Jahren von bis zu 50 Prozent des Gesamthonorarvolumens aus", teilte die ägnw mit. "Auch hier gilt es die Kräfte zu bündeln", erklärte Woltmann.
Darüber hinaus wird die Genossenschaft die äg-direkt und die ägd, die beiden Dienstleistungs- und Handelsunternehmen, mit denen sie zusammenarbeitet, für die Mitglieder des Hartmannbundes öffnen. Damit wächst der potenzielle Kundenpool der beiden Tochterunternehmen um 3000 Köpfe.
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