KV und Genossenschaft auf Konfrontationskurs

HANNOVER (cben). Dr. Volker Steitz, Vize der KV Niedersachsen hat sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied der Ärztegenossenschaft Nordwest (ägnw) aufgegeben und ist ausgetreten.

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"Die Art und Qualität der berufspolitischen Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen haben mich zu dem Entschluss gebracht, mein Mandat nicht länger auszuüben", schrieb Steitz an den ersten Vorsitzenden der Genossenschaft, Dr. Rainer Woltmann.

"Lange Zeit haben KVN und Genossenschaft die Kooperation, nicht die Konfrontation gesucht. Diesen Weg hat die Genossenschaft leider verlassen", so der stellvertretende KVN-Vorsitzende.

Vor allem eine in den Augen von Steitz misslungene Plakataktion der Genossenschaft habe ihn zu dem Schritt bewogen, sagte der KV-Vize im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Auf dem Plakat hatten die Ärztegenossen satirisch die Werbung der KVN für mehr Ärzte im Land konterkariert.

Die Ärztegenossenschaft betreibe eine "unrealistische Fundamentalopposition", teilte Steitz mit. "Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Genossenschaften finde ich gut!", erklärte Steitz, "aber die ägnw hat sich von einer Einkaufsgesellschaft zu eine politischen Organisation entwickelt, die die KV abschaffen will. Das trage ich natürlich nicht mit."

Auf mittlere und längere Sicht werde aber die KV der maßgebliche Faktor bleiben, erklärte Steitz, auch wenn es an den Rändern der KV "ausfranse".

"Die Politik der Genossenschaft habe sich nicht gegen Herrn Steitz persönlich gerichtet", kommentierte Rainer Woltmann. Im Aufsichtsrat der ägnw sitzen nach Steitz' Austritt nur noch acht Mitglieder. Woltmann: "Einen Nachrücker gibt es nicht."

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