Sind Patienten-Wege zum Facharzt in Berlin zu weit?

BERLIN (ami). Als "nicht ganz haltbar" bewertet die Chefin der KV Berlin Dr. Angelika Prehn die Klagen von Berliner Patienten über zu weite Wege zu Fachärzten in einigen Bezirken.

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Prehn weist darauf hin, dass es innerhalb der betroffenen Bezirke zu verstärkten Konzentrationen an einigen Orten komme, weil Ärzte sich immer häufiger zu Kooperationen zusammenschließen. Als Beispiel führte sie an, dass in einem Gebiet im Bezirk Lichtenberg die Versorgung mit Radiologen bei mehr als 400 Prozent liege. "Da ist der Weg natürlich etwas weiter", sagte Prehn der "Ärzte Zeitung".

Die Patientenbeauftragte des Landes Karin Stötzner hatte kürzlich berichtet, dass sich Patienten in einigen östlichen Bezirken vermehrt über einen Mangel an Fachärzten in der Nähe beklagten (wir berichteten).

Insgesamt lässt der Bericht der Patientenbeauftragten aus Prehns Sicht darauf schließen, dass die Berliner mit ihren niedergelassenen Ärzten recht zufrieden sind. "Bei uns in den Praxen beschweren sie sich nicht", sagte die Hausärztin. Zudem seien 100 Anfragen an die Patientenbeauftragte im Verhältnis zu zwei Millionen Patientenkontakten pro Monat wenig. Die meisten Beschwerden würden sich bei Nachforschungen in Luft auflösen. Nur selten müsse die KV einen Arzt verwarnen.

Im Vergleich zu langen Wartezeiten bei Berliner Behörden sei das Problem der Wartezeiten mit Blick auf Arztpraxen ohnehin zu vernachlässigen, sagte Prehn.

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