Kommentar
Ärzte wissen, was Ärzte brauchen
Initiativen gegen den Ärztemangel sind zurzeit gefragt. Am besten ist es, wenn sie aus der Ärzteschaft kommen, denn Niedergelassene und Kliniker wissen genau, was Medizinstudenten nach der Ausbildung davon abhält, im Krankenhaus oder der Arztpraxis zu arbeiten.
Viele junge Ärzte ärgern sich zum Beispiel über die unkoordinierte Weiterbildungszeit. Immer wieder neue Kliniken und Praxen zu finden, in denen die Weiterbildung absolviert werden kann, das ist zeitaufwendig, anstrengend und macht das Arbeits- und Privatleben nur schwer planbar.
Deshalb könnte die Initiative der rheinland-pfälzischen Ärztekammer, der DRK-Krankenhaus-GmbH und der Kreisärzteschaft Altenkirchen durchaus Vorbildcharakter haben. Sie bieten Nachwuchsärzten, die bereit sind im Westerwald zu arbeiten, eine planbare Zukunft über fünf Jahre an.
Die Weiterbildungsstellen im Krankenhaus und in den Praxen vor Ort stehen dabei von Beginn der Tätigkeit an fest, die Ärzte können sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Und wer gute Bedingungen vor Ort vorfindet, der ist vielleicht auch bereit, langfristig an einer Klinik zu bleiben oder sich in der Region niederzulassen.
Lesen Sie dazu auch: Weiterbildung soll erleichtert werden