Kölner Ärztin erhält Alternativen Nobelpreis

STOCKHOLM (dpa). Die Kölner Ärztin Monika Hauser wird für ihren Einsatz für vergewaltigte Frauen in Kriegsgebieten mit dem Alternativen Nobelpreis 2008 ausgezeichnet.

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Schon seit 15 Jahren hilft Monika Hauser vergewaltigten Frauen in Kriegs- und Krisengebieten. Dafür wird sie nun ausgezeichnet.

Schon seit 15 Jahren hilft Monika Hauser vergewaltigten Frauen in Kriegs- und Krisengebieten. Dafür wird sie nun ausgezeichnet.

© Foto: dpa

Wie die Right-Livelihood Stiftung in Stockholm am Mittwoch mitteilte, erhält die 49-jährige Gynäkologin und Gründerin der Hilfsorganisation medica mondiale einen der insgesamt vier Preise.

Vor Hauser hatten vier Preisträger aus Deutschland den 1980 gestifteten Preis erhalten, darunter die 1992 gestorbene Grünen-Politikerin Petra Kelly im Jahre 1982. Mit dem Alternativen Nobelpreis sollen Leistungen bei der Durchsetzung der Menschenrechte und sozialer Gerechtigkeit, dem Umweltschutz und friedlicher Konfliktlösung gewürdigt werden.

Hauser hatte Anfang der 90er Jahre Hilfsaktionen für vergewaltigte Frauen im Balkan-Krieg gestartet und diese Arbeit auf Kriegs- und Krisenländer wie Afghanistan und den Kongo ausgeweitet. "Ein Antrieb für meine Arbeit ist nach wie vor die Wut", sagte Hauser kürzlich in einem Gespräch mit der Deutschen Presse Agenut. "Wut gegenüber all dieser Ignoranz und der Tatsache, dass Kriegsverbrechen gegenüber Frauen noch immer mit einem Handstreich vom Tisch der Geschichte gefegt werden". So, als wären sie ein unvermeidlicher Kollateralschaden.

Die in der Schweiz geborene Tochter italienischer Eltern sagte zu der Verleihung des Alternativen Nobelpreises: "Wir werden es bei der Arbeit mit traumatisierten Frauen und der Erreichung unser politischen Ziele jetzt etwas einfacher haben, weil man uns zuhören wird."

Weitere Preise gehen an die somalische Frauenrechtlerin Asha Hagi, die US-Journalistin Amy Goodman für politische Aufklärungsarbeit im Fernsehen sowie das indische Ehepaar Jagannathan und ihre Organisation LAFTI, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Die Preise sind mit insgesamt zwei Millionen Kronen (205 000 Euro) dotiert.

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