Wasem: Fonds ist nicht grundsätzlich innovationsfördernd
BERLIN (ami). Der Gesundheitsfonds fördert nicht zwangsläufig die Entwicklung von innovativen Versorgungsmodellen. Diese Auffassung vertritt der Gesundheitsökonom und Politikberater Professor Jürgen Wasem. Er verweist darauf, dass die Krankenkassen zum Jahresbeginn 600 Verträge der Integrierten Versorgung gekündigt hätten. "Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Kassen alles, was mehr Geld kostet, abgestoßen haben", sagte er bei einer Veranstaltung des Bundesverbands Medizintechnologie.
Versorgungsmanagement habe unter den Bedingungen des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs keinen einheitlichen Effekt auf den Deckungsbeitrag für Versicherte. Es sei nicht leicht kalkulierbar, wann sich ein Versorgungsprogramm für Patienten mit einer der 80 Erkrankungen, für die es Zuschläge gibt, für die Kasse lohne. Wasem geht aber davon aus, dass sich Versorgungsmanagement "in drei von vier Fällen für die Krankenkassen nach wie vor lohnt".