"Generalprobe für den demografischen Wandel"

Deutschland ist in Europa das am stärksten ergraute Land. Die Chancen des langen Lebens werden bislang zu wenig genutzt.

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BERLIN (hom). Weniger Kinder - mehr alte Menschen. Der demografische Wandel hat Deutschland voll erfasst. Nirgendwo sonst in Europa ist das Durchschnittsalter der Bevölkerung höher als hierzulande - 43,4 Jahre, um genau zu sein.

Dass eine alternde Gesellschaft große Chancen bietet, wird dabei oft vergessen. "Deutschland kann zur Generalprobe für die demografische Herausforderung in Europa werden", sagt Berlins ehemaliger Gesundheitssenator und Gründer der Initiative "Deutschland - Land des langen Lebens", Ulf Fink. Schon heute gebe es zahlreiche vorbildhafte Projekte für die grauer werdende Republik.

"Dies gilt etwa für die Wohnungswirtschaft, die in Zusammenarbeit mit der Sozial- und Gesundheitswirtschaft neue Wohnlösungen für die älter werdende Bevölkerung erarbeitet." Hinzu gesellten sich eine Reihe von Assistenzsystemen, die ein Leben im Alter in den eigenen vier Wänden möglich machten und für mehr Lebensqualität trotz des einen oder anderen körperlichen Gebrechens sorgten. "Jetzt geht es darum, daraus Exportschlager zu machen", sagt Fink.

Was Deutschland als Land des langen Lebens alles zu bieten hat, will die Initiative, der Vertreter der Wirtschaft sowie zweier Bundesministerien angehören, im September 2010 im Rahmen der Kongressmesse "Zukunftsforum Langes Leben" in Berlin zeigen. Parallel will der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen ein Forum zum Thema "Wohnen für ein langes Leben" veranstalten. Der Bedarf an barrierearmen Wohnungen sei gigantisch, so GdW-Vorstandsmitglied Ingeborg Esser. Von den rund 39 Millionen Wohnungen in Deutschland seien derzeit gerade einmal 400 000 barrierefrei eingerichtet.

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