Ärztemangel bedroht Kliniken

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BERLIN. Nicht etwa die Höhe der Fallpauschalen, sondern die Besetzung offener Stellen wird in den nächsten fünf bis sieben Jahren Kernfrage für das Überleben von Kliniken sein: Davon geht der Leiter der Helios-Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Dr. Parwis Fotuhi, aus. "Wenn Sie keine Ärzte und Ärztinnen haben, also Leistungserbringer, gehen Sie pleite", sagte er auf dem 2. Deutschen Internistentag in Berlin.

"Wir werden Krankenhäuser schließen sehen aufgrund von fehlenden Mitarbeitern im ärztlichen Bereich." Der Klinikmarkt sei inzwischen ein von den Arbeitnehmern bestimmter Arbeitsmarkt. Es sei deshalb entscheidend, dass Verwaltungsleitungen und Chefärzte auf diese Veränderungen reagierten, wenn sie sicherstellen wollen, dass ihre Klinik nicht aus Personalmangel schließen muss.

Die Anwerbung ausländischer Ärzte ist für Fotuhi keine ausreichende Alternative zu einer Neuausrichtung der Personalpolitik in den Kliniken. So könnten Mediziner aus dem Ausland den Bedarf an den bundesweit knapp 2100 Kliniken nur teilweise decken. In der Inneren Medizin komme es zudem auf ausreichende Sprachkenntnisse an.

Wie viele andere Klinikträger in Deutschland leidet auch die private Helios-Klinikgruppe unter dem Ärztemangel (wir berichteten). Derzeit seien rund acht Prozent der Planstellen unbesetzt, so Fotuhi abschließend. (ble)

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