Intensive ambulante Betreuung hilft Psychosepatienten

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KÖLN (iss). Das Angebot eines integrierten Versorgungskonzepts für Psychose-Erkrankte am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat sich bewährt. Deshalb will die Klinik das Projekt ausweiten. "Wir wollen das Modell auf die Indikationen Depression und Borderline-Syndrom ausdehnen", berichtete Dr. Gunda Ohm von der Strategischen Unternehmensentwicklung des UKE auf dem 7. Rheinischen Kongress für Gesundheitswirtschaft in Köln.

Kern des Modells ist die Komplett-Betreuung von Patienten mit Psychosen und bipolaren Störungen durch ein Behandlungsteam in Kooperation mit Niedergelassenen. Die Patienten werden so weit wie möglich ambulant betreut. Die Pauschale richtet sich nach den bisherigen Ist-Kosten der Behandlung. "Nach zwei Jahren haben wir die Pauschale deutlich gesenkt, weil einige Patienten gut stabilisiert sind und vorwiegend ambulant behandelt werden."

Das UKE hat Verträge mit den Kassen DAK, HEK und IKK Hamburg abgeschlossen und verhandelt mit weiteren. Die Klinik erhält für die Gesamtbehandlung eine Kopfpauschale, aus der sie auch die Leistungen der Niedergelassenen bezahlt. Für den Zeitraum vom 1. Mai 2007 bis zum 30. April 2009 hat das UKE die Versorgung von 95 Patienten in dem IV-Modell ausgewertet. Sie hatten eine durchschnittliche Behandlungsdauer von 14,2 Monaten. "Die Psychopathologie sinkt, die Patienten werden gesünder", nannte die Ärztin ein wichtiges Ergebnis.

Gerade durch den Einsatz des Zuhause-Teams steige die Patientenzufriedenheit deutlich. Nur zwei Patienten brachen die Behandlung ab. "Wir konnten das Krankenhaus-Hopping von früher 30 Prozent fast auf Null minimieren." Pro Woche kommen auf jeden Patienten 2,2 Kontakte mit den Behandlern. Zum Vergleich: In der Regelversorgung sind es 0,2 Kontakte.

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