Müller fordert klare Regeln für Versorgung über Sektorengrenzen

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BERLIN (ble). Der Vize-Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Carl-Heinz Müller, hat eine Definition von klaren Zuständigkeiten für Behandlungen von Patienten durch Hausärzte, Versorgerfachärzte, spezialisierte Fachärzte und Kliniken gefordert.

Nur so ließen sich zum Beispiel Doppeluntersuchungen oder die Verlagerung von Kosten vom einen in den anderen Bereich vermeiden, sagte Müller bei der Veranstaltung "KBV kontrovers". "Wir müssen also klare Schnittstellen definieren, wir müssen Versorgung definieren, und wir müssen sie leitliniengerecht definieren", sagte er. Ziel müsse eine Versorgung "Hand in Hand" sein, nicht aber "aus einer Hand".

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, forderte von den Kassenärztlichen Vereinigungen mehr Verlässlichkeit bei Ermächtigungen. Mit ihnen seien hohe Investitionen verbunden. An der Schnittstelle zur ambulanten Leistungsseite wie Notdiensten oder dem Belegarztwesen hätten die Kliniken überdies kein Mitspracherecht in den entscheidenden Gremien von KBV und Kassen, kritisierte er.

Baum forderte die KBV zu einer gemeinsamen Strategie gegenüber der neuen Bundesregierung auf: Statt Wettbewerbsvorteile der Kliniken wie die Investitionsfinanzierung der Länder vom Gesetzgeber beschneiden zu lassen, sollte die KBV lieber für deren Ausweitung auf den ambulanten Bereich streiten, sagte er. Die Kliniken jedenfalls verfolgten keinen "marktimperialistischen" Ansatz, sondern wollten eine "Versorgung aus einem Guss".

Lesen Sie dazu auch: KBV und Kliniken liegen im Clinch

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