Ökonom geißelt Vergütungssystem als Zumutung für Ärzte

BERLIN (hom/ble). Gesundheitsökonomen haben der Bundesregierung eine Reform der Honorarreform für die rund 140 000 niedergelassenen Vertragsärzte in Deutschland nahegelegt.

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"Das derzeitige Honorarsystem ist eine Zumutung", sagte der Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG) in München, Professor Günter Neubauer, der "Ärzte Zeitung". Ein Vergütungssystem, das der einzelne Arzt nicht verstehe, sei inakzeptabel. "Wir brauchen ein vereinfachtes System."

Ein erster Schritt dahin wäre, "das System wieder stärker zu regionalisieren, um mehr Vertragsautonomie vor Ort zu bekommen". Bei einer Reform der Honorarreform müsse nicht unbedingt mehr Geld ins System gepumpt werden. "Es geht darum, dass die Ärzte die Honorare als gerecht empfinden." Eine gerechte Honorierung müsse der Logik folgen: "Ärzte, die mehr tun, bekommen auch mehr." Das jetzige System der Regelleistungsvolumina (RLV) funktioniere nach dem Prinzip: "Wenn Du mehr tust, bekommst Du weniger", kritisierte Neubauer.

Union und FDP haben in ihren vor gut einer Woche unterzeichneten Koalitionsvertrag mehr als 80 Prüfaufträge hineingeschrieben. Allein in den Kapiteln zu Gesundheit und Pflege findet sich gut ein Dutzend davon - der bekannteste ist die Einrichtung einer Kommission zur künftigen Finanzierung und Ausgestaltung der GKV.

Der Gesundheitsexperte Professor Jürgen Wasem warnte die Koalition derweil vor Schnellschüssen bei der Einführung weiterer Festzuschussregelungen bei Therapien und Medikamenten in der GKV.

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