Patientenquittung stößt an der Saar auf Vorbehalte
SAARBRÜCKEN (kin). Der Vorsitzende der KV Saarland, Dr. Gunter Hauptmann, hat die Patientenquittung als eine "Farce" bezeichnet.
"Die Quittung gibt es zwar, aber ich brauche eine halbe Stunde, um sie dem Patienten zu erklären", sagte Hauptmann bei der jüngsten KV-Vertreterversammlung in Saarbrücken. Diese halbe Stunde gehe dann bei der Behandlungszeit verloren. Der KV-Chef forderte, die Patientenquittung praktikabler zu machen.
Für den Völklinger Nervenarzt Dr. Thomas Kajdi ist die Quittung "nichts anderes als Zusatz-Bürokratie". "Das ist eine Quittung wie im Kinderkaufladen", schimpfte der KV-Vertreter. Da die Patienten dort ohnehin nicht die echten Preise für die ärztlichen Leistungen wieder finden könnten. Kajdi appellierte, die Diskussion dafür zu nutzen, sich erneut für das Kostenerstattungsprinzip stark zu machen. Wenn die Patienten für ärztliche Leistungen Geld zahlten, das sie hinterher von ihrer Kasse erstattet bekämen, sei auch eine Quittung sinnvoll.
Der Vorsitzende der KV-Vertreterversammlung, Dr. Dirk Jesinghaus fragte bei der KV-Vertreterversammlung in die Runde, wer denn schon einmal eine Patientenquittung ausgestellt habe. Das Ergebnis: keiner.
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