TV-Kritik

Zusatzversicherungen nur fürs Auto, die GKV für mich

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:
Volker Leienbach (Direktor des PKV-Verbands), Roland Tichy (Journalist), Jens Spahn (CDU), Anne Will (Moderatorin), Karl Lauterbach (SPD) und Ines Pohl (Journalistin).

Volker Leienbach (Direktor des PKV-Verbands), Roland Tichy (Journalist), Jens Spahn (CDU), Anne Will (Moderatorin), Karl Lauterbach (SPD) und Ines Pohl (Journalistin).

© Wolfgang Borrs / NDR

Das Fernsehprogramm am Sonntag ist ein sicherer Indikator dafür, dass die Gesundheitsreform auf die Zielgerade geht - am Mittwoch steht der Kabinettsbeschluss an. Auch die ARD-Talkshow "Anne Will" mühte sich um griffige Zuspitzung: Mit der Titel-Frage, ob Schwarz-Gelb die Zwei-Klassen-Medizin fördere, war ein Stuhl in der Talkshow schon fest besetzt: Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, malte das Bild einer unrettbar zerbröselnden GKV, die von schwarz-gelber Klientelpolitik geschreddert wird.

Dass die seit Jahren als Alternative beschworene Bürgerversicherung bisher nicht über das Konzeptstadium herausgekommen ist, war kein Thema -  Lauterbach musste keine kritischen Nachfragen fürchten. Sein Gegenspieler Jens Spahn (CDU) schlachtete nebenbei eine heilige Kuh und erklärte, die strikte Trennlinie von GKV und PKV müsse überwunden werden. Wie ein einheitlicher Krankenversicherungsmarkt aussehen könnte, in dem es dennoch Wettbewerb gibt, das wäre einige Sendeminuten wert gewesen.

So demonstrierte in dem müden Schlagabtausch allein eine Film-Einspielung hellsichtig, wie viele Bürger für profane Dinge ihre ganz persönliche Klassengesellschaft schaffen. Autofahrer bekannten freimütig, sie hätten für Navi und Alufelgen Extrapolicen geschlossen. Sie selbst waren alle GKV-versichert - Zusatzversicherungen? I wo!

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen