Kommentar

Kein Raum für Interpretationen

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:

Ist der Ärztemangel eine berufspolitische Klage, für die nur die Statistik umgedeutet werden muss? Die Kassen, die einen Ärztemangel schon lange als Hirngespinst der Ärztevertreter abtun, bekommen Schützenhilfe von den Universitäten. Denn auch der Medizinische Fakultätentag will beim Nachwuchsmangel nicht in die Rolle des Schuldigen gedrängt werden.

Und so wehren sich die Unis und rechnen die Abgängerzahlen von KBV, Bundesärztekammer und dem Statistischen Bundesamt nach. Von den Studenten, die 1997 ihr Studium aufnahmen, beendeten laut KBV und BÄK bis zum Jahr 2003 an jeder der 36 Fakultäten rund 75 junge Menschen das Studium nicht. Laut Fakultätentag sollen es pro Uni nur rund 52 Abbrecher gewesen sein.

Lassen sich aus diesen Zahlen schon dramatische Schlüsse ziehen?

Wer nun Recht hat, muss in der Tiefe der Statistik gesucht werden. Hilfreich ist der Zahlenstreit nicht.

Will man auf bundespolitischer Ebene über die Zukunft der Versorgung, eine neue Bedarfsplanung und Lösungen für den Mangel an Landärzten verhandeln, sollten Zahlen vorliegen, die keinen Interpretationsspielraum offen lassen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: "Ärztemangel gibt's nicht und wird es auch nicht geben"

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Abrechnung

SpiFa meldet sich zu Hybrid-DRG

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert