Kommentar

Zu viel teure Diagnostik?

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Bei der Zahl der MRT-Untersuchungen liegt Deutschland weltweit an der Spitze, bei CT-Untersuchungen im Mittelfeld. Die Barmer GEK sieht darin den Ausweis medizinischer Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens. Aber das ist nur eine Teilwahrheit.

Denn die überwiegenden Kosten dieser Diagnostikverfahren, die sich der Zwei-Milliarden-Euro-Grenze nähern, sind Bestandteil der vertragsärztlichen Gesamtvergütung - und die hat trotz Morbiditätsanbindung nach wie vor einen Deckel.

Die jährlichen Steigerungsraten von 4,8 Prozent bei CT-Untersuchungen und 7,1 Prozent für MRT-Leistungen zwischen 2004 und 2009 sind daher nicht überwiegend von den Krankenkassen, sondern von den Vertragsärzten selbst durch Umverteilung von Honorar finanziert worden.

Zu viel teure Diagnostik also? Die Antwort auf diese Frage müssen sich Ärzte selbst beantworten. Auf der Individualebene bei der Indikationsstellung.

 Dazu ist es aber auch notwendig, mehr wissenschaftliche Unterfütterung für den therapeutischen Nutzen solch kostenträchtiger Diagnostik zu bekommen. Die Beantwortung dieser Frage ist ökonomisch wie medizinisch im Interesse der Ärzte.

Lesen Sie dazu auch: Deutschland ist Weltmeister bei MRT-Untersuchungen Starker Anstieg bei der Kernspintomografie

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen