Jonitz: Arbeitsdruck wird zum Risiko für Patienten

BERLIN (wul). "Es liegt ein eklatanter Fall von Versagen der Gesundheitspolitik und der Krankenhausträger vor", kommentiert der Berliner Ärztekammerpräsident Dr. Günther Jonitz die Ergebnisse der jüngsten Befragung des Marburger Bundes zur Arbeitssituation von Klinikärzten.

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Danach bewerteten 41 Prozent der 12.000 befragten Krankenhausärzte ihre persönlichen Arbeitsbedingungen als schlecht bis sehr schlecht. "Diese Entwicklung wird seit Jahrzehnten vorsätzlich ignoriert", sagte Jonitz.

Die Unterbesetzung versuchten Kliniken durch Arbeitsverdichtung und fachübergreifende Bereitschaftsdienste zu kompensieren. Das habe Folgen für die Patientenversorgung: "Wenn beispielsweise Urologen oder Unfallchirurgen für Kaiserschnitte eingesetzt werden - wie dies auch in Berlin vorkommt -, erhöht sich die Gefahr von Komplikationen um ein Vielfaches", sagte Jonitz.

Er warnt vor weiterer Rationierung: "Wir erleben eine systematische Herabsetzung von Qualitätsstandards, auch in kommunalen Krankenhäusern, wo der Staat unmittelbar für die Patientenversorgung verantwortlich ist." Patienten gehe es nur gut, wenn sie von Ärzten unter zufriedenstellenden Bedingungen behandelt werden.

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