Kommentar
Noch Potenziale zur Verbesserung
Als die rot-grüne Bundesregierung 2002 die Disease Management Programme (DMP) auf den Weg brachte, wurde sie von einem Teil der Ärzteschaft heftig kritisiert. Von Kochbuchmedizin war die Rede, einer Bevormundung der niedergelassenen Ärzte und unnötigem bürokratischem Aufwand, der die Ärzte belastet, aber der Versorgung nichts bringt.
Inzwischen sind die Programme für chronisch Kranke Bestandteil der Versorgung und viele Kritiker verstummt. Das liegt nicht nur daran, dass sie die DMP-Vergütung nicht mehr missen möchten. Auch bessere Behandlungsergebnisse, wie sie etwa der DMP-Qualitätsbericht der KV Nordrhein zeigt, tragen das Ihre dazu bei.
In Nordrhein sind bislang 13 Millionen Behandlungsdaten ausgewertet worden. Bei jeder chronischen Erkrankung, für die es ein DMP gibt, hat sich danach die Qualität der Versorgung verbessert, sagt der KVNo-Vorsitzende Dr. Peter Potthoff - früher selbst einer der Kritiker.
Die Erfolge bedeuten aber nicht, dass die DMP nicht noch besser werden können. Nach wie vor stöhnen Ärzte über die Bürokratie und unflexible Vorgaben, die der Versorgungsrealität nicht entsprechen. Das Potenzial der DMP ist noch nicht ausgeschöpft.