Studie: Zwei Prozent der Soldaten leiden an PTBS

BERLIN (bee). Rund zwei Prozent der Bundeswehrsoldaten in Afghanistan kehren mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) aus dem Einsatz zurück. Allerdings sei die Dunkelziffer nicht so hoch, wie oft angenommen.

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Deutsche ISAF-Soldaten im Einsatz: Laut einer neuen Studie leiden zwei Prozent an einer PTBS.

Deutsche ISAF-Soldaten im Einsatz: Laut einer neuen Studie leiden zwei Prozent an einer PTBS.

© dpa

Dies geht aus den ersten Ergebnissen einer "Dunkelzifferstudie" hervor, die in Berlin vorgestellt wurde. Demnach gehen die Forscher von der TU Dresden davon aus, dass rund zwei Prozent der Soldaten, die 2009 im Rahmen der ISAF-Mission in Afghanistan stationiert waren, an einer PTBS erkrankt sind.

Laut der Studie wären es etwa 200 betroffene Soldaten. Laut den Zahlen des Verteidigungsministeriums sind 2009 genau 206 PTBS-Diagnosen bei Soldaten der ISAF-Truppe erstellt worden.

Die PTBS-Raten sind beispielsweise bei der britischen und amerikanischen Armee deutlich höher: Hier bekommen teilweise bis zu 25 Prozent der Soldaten, die im Irak oder Afghanistan stationiert sind, eine PTBS-Diagnose.

Laut der Studie sucht allerdings nur jeder zweite PTBS-Betroffene professionelle Hilfe. Daraus lesen die Forscher eine "nennenswerte" Dunkelziffer an PTBS-Erkrankungen ab.

Allerdings rechnet die Studie nicht damit, "dass die Anzahl von PTBS-Erkrankungen das Ausmaß erreicht, wie es gelgegentlich in der Öffentlichkeit vermuttet wurde."

Im Vorfeld der Studie hatten vor allem Oppositionspolitiker wie Agnes Malezak (Grüne) die Methodik der Studie kritisiert. Viele PTBS-Erkrankungen treten erst zwei bis vier Jahre nach dem Einsatz auf - die hier Befragten kehrten allerdings 2009 zurück.

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