Kommentar

Praxisnetze am Scheideweg

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Die Eckpunkte zur Versorgungsreform, die die Koalition jetzt vorgelegt hat, haben bei einigen Beteiligten lange Gesichter hervorgerufen. So fühlen sich die Länder düpiert, weil Teile des ausgehandelten Kompromisses nicht bis ins Papier gelangt sind.

Noch mehr vor den Kopf gestoßen dürften aber Ärzte sein, die sich von dem Gesetz einen Schub für die Entwicklung der Praxisnetze erhofft hatten. Die Netze werden nicht einmal erwähnt. Und das, obwohl Gesundheitspolitiker der Koalition immer wieder gesagt hatten, dass Netze einen positiven Beitrag zur Versorgung leisten.

Offenbar ist ein Punkt im Papier, der Netzen größere Spielräume bei der Gestaltung der Versorgung geben sollte, im letzten Augenblick gestrichen worden. Auch von einer neuartigen Förderung von IV-Verträgen mit der Übernahme der Versorgungsverantwortung ist nicht mehr die Rede.

Traut die Koalition Ärzten in Netzen einfach nicht zu, flächendeckend mehr Verantwortung zu übernehmen? Das wäre eine mögliche Antwort, denn Netze in Deutschland arbeiten mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Eine Netzagentur, wie sie jetzt in Berlin angestoßen worden ist, könnte die Durchsetzungskraft der Netzbewegung vielleicht stärken.

Lesen Sie dazu auch: Ärztenetze drängen in die Versorgung Liebe Worte, aber keine Taten für Ärztenetze

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“