Mehr Ärzte je Region: Bessere Chancen für Patienten

Eine Studie der Technischen Universität Berlin zeigt: Je mehr Ärzte in einer Region arbeiten, um so stärker wird die Zahl vermeidbarer Todesfälle reduziert.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

BERLIN (ami). Wo es viele Ärzte gibt, sterben die Menschen seltener an vermeidbaren Todesursachen. Das ist ein erstes Ergebnis einer Studie der Technischen Universität Berlin (TUB).

"Insgesamt können wir sagen, dass die Anzahl der Ärzte die Zahl der vermeidbaren Todesfälle leicht reduziert", so Studienleiterin Dr. Leonie Sundmacher vom Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der TUB. Der Patient habe dann letztlich bessere Chancen, einen Facharzt für sein spezifisches Krankheitsbild zu finden.

Zu den vermeidbaren Sterbefällen zählen die Gesundheitsforscher 35 Todesursachen gemäß WHO-Definition, darunter etwa Masern, Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes: Für sie gelte, dass sie bei entsprechender Vorsorge in großer Zahl hätten verhindert werden können.

Die Zusammenhänge zwischen strukturellen Gegebenheiten des Gesundheitssystems und Häufungen vermeidbarer Todesfälle in bestimmten Kreisen wollen die Forscher nun weiter untersuchen. In weiteren Studien will Sundmacher herausfinden, ob etwa die Anzahl der Hausärzte oder die Facharztdichte in einer Region Einfluss auf die Sterblichkeit infolge von kardiovaskulären Krankheiten hat.

Die erste Studie hat festgestellt, dass es einen deutlichen Unterschied bei der Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen zu ungunsten der neuen Bundesländer gibt. Sundmacher vermutet als Ursachen dafür "unterschiedliche Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zu DDR-Zeiten und eine aktuell schlechte sozioökonomische Lage".

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen