Brandenburg lehnt Idee eines neuen Spezialsektors ab

POTSDAM (ami). Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (Die Linke) sieht Nachbesserungsbedarf am Referentenentwurf zum Versorgungsgesetz. Sie kritisierte, dass einige Regelungen massive Kostensteigerungen auslösen würden, ohne die Versorgung in Brandenburg zu verbessern.

Veröffentlicht:

Besonders die Regelungen zur spezialärztlichen Versorgung treffen auf die Ablehnung der Linken-Politikerin. Damit solle ein "dritter Sektor" entstehen und "die Rolle der Selbstverwaltung weiter beschnitten werden", so Tack.

"Vor allem aber gehen die vorgesehenen Regelungen zu Lasten der allgemeinen Grundversorgung und widersprechen dem ursprünglichen Ziel der Gesundheitsministerkonferenz, vor allem die hausärztliche Versorgung attraktiver zu machen", sagte die Ministerin.

Damit vertritt sie eine ähnliche Position wie die KBV. Diese hatte kritisiert, dass die spezialärztliche Versorgung aus der Gesamtvergütung finanziert werden soll.

Es fehle Regelungen zum Abbau der Überversorgung in den Großstädten

Tack vermisst aber auch Regelungen zum Abbau der Überversorgung in den Großstädten und fordert "ein wirksames Umverteilungsinstrument, das Überversorgung abbauen helfe". Ähnliche Forderungen haben die Verbände der Kassen wiederholt geäußert.

Die Brandenburger Ministerin monierte zudem, dass das Bundesgesundheitsministerium die Zustimmungspflicht der Länder im Bundesrat umgehen wolle, indem es Regelungen zur Aus- und Fortbildung der Ärzte in eine separate Verordnung auslagere.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“