Ärzte reagieren empört auf Schäubles Vorstoß

BERLIN (sun). Ärzte haben empört auf den Vorstoß von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) reagiert. "Dieser muss aufpassen, dass er nun nicht zum Allesblockierer dieser Regierung wird", sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) Frank Ulrich Montgomery.

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Es sei schließlich keine Erhöhung des Staatszuschusses für den Gesundheitsfonds gefordert worden. Schäuble habe natürlich das Recht auf eine andere Meinung, aber davon solle man sich "nicht beirren" lassen.

Kritik an dem Versorgungsstrukturgesetz hält die Bundesärztekammer dennoch für gerechtfertigt: Sie möchte stärker am Gemeinsamen Bundesausschuss beteiligt werden.

Dem Vermerk aus dem Finanzministerium zufolge sollen für Ärzte in unterversorgten Gebieten Zuschläge und in überversorgten Gebieten Abschläge vorgesehen werden. Aus Sicht Montgomery eine "Betonideologie aus der Vergangenheit".

Dem stimmt auch grundsätzlich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) zu. "Ärzte in Großstädten spielen eine sehr wichtige Rolle für die Versorgung der Patienten aus dem Umland", hat die KBV bereits in der Vergangenheit betont.

Auch FDP-Politiker Lars Lindemann betonte kürzlich auf einem Kongress, dass solche "Mitversorger-Effekte" nicht einfach mit Abschlägen bestraft werden könnten.

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