AIDS-Stiftung fordert finanzielle Unterstützung

DÜSSELDORF (iss). Die Deutsche Aids-Stiftung appelliert an Unternehmen und die öffentliche Hand, ihre Arbeit stärker zu fördern. Zwar nehmen die privaten Spendeneinnahmen nach einem Rückgang 2010 im laufenden Jahr wieder zu. Um die Hilfsangebote langfristig sichern zu können, sei aber eine breitere finanzielle Unterstützung notwendig, sagte der Geschäftsführende Vorstand Dr. Ulrich Heide in Düsseldorf.

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Schwerpunkt der Deutschen Aids-Stiftung ist die Einzelfallhilfe für Menschen, die durch HIV oder Aids in materielle Not geraten sind. Hinzu kommen Wohn- und andere Projekte für Betroffene sowie der Kampf gegen Diskriminierung und Stigmatisierung.

Die Stiftung erhielt 2010 Spenden in Höhe von 2,0 Millionen Euro nach 2,8 Millionen Euro 2009. Die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit für Aids sei zurückgegangen, sagte Heide.

"Verbunden mit der Wahrnehmung, dass Aids behandelbar ist, führt das häufig zu der Frage, ob es überhaupt noch Unterstützungsbedarf für Menschen in Deutschland gibt."

Jeder zweite Antrag bezieht sich auf Hilfe zum Erhalt der Wohnung

Das sei aber der Fall. Durch die Gesundheits- und Sozialreformen habe sich die Situation von HIV- und Aids-Patienten, die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, in den vergangenen Jahren verschlechtert. 50 Prozent der Anträge an die Stiftung beziehen sich auf Hilfe zum Erhalt der Wohnung oder auf Einrichtungsgegenstände.

"Hilfen im medizinischen Bereich machen zehn Prozent der Anträge aus", berichtete er.

Dabei geht es um Hilfsmittel, Zahnersatz oder auch um kompensatorische Maßnahmen bei Nebenwirkungen wie der Lipodystrophie. Aufbaumaßnahmen bei eingefallenen Wangen würden häufig nicht von den Krankenkassen bezahlt.

"Wir haben im vergangenen Jahr mehr für Hilfsleistungen ausgegeben, als wir durch Spenden eingenommen haben", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Christoph Uleer. Das sei möglich durch die Zins- und Kapitalerträge auf das Stiftungskapital, die aber 2010 auch rückläufig waren. Uleer ist optimistisch, dass die Spendeneingänge wieder steigen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Die Tablette gegen HIV bleibt Utopie

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