Kommentar
KVen setzen auf Ad-hoc-Allianzen
Die Kassenärztlichen Vereinigungen mit einer unterdurchschnittlichen Gesamtvergütung geben keine Ruhe. Sie wollen beim Honorar den besser gestellten KVen nicht auf Dauer hinterher hinken.
Da die Zeit gegen sie läuft, machen sie gemeinsam öffentlich Druck, damit der Gesetzgeber die Krankenkassen in den betroffenen Regionen zur Aufstockung der Vergütung zwingt.
Acht Körperschaften haben sich zur Arbeitsgemeinschaft "Länderübergreifender angemessener Versorgungsanspruch" zusammengeschlossen. Mit LAVA tummelt sich damit neben der "Freien Allianz der Länder-KVen" (FALK) eine weitere neue Formation auf der berufspolitischen Bühne.
Bei den KVen wächst offensichtlich die Neigung, zu spezifischen Fragen strategische Allianzen zu bilden. Dabei geht es nicht um eine feste Blockbildung: Die Karten werden bei jedem Thema neu gemischt, je nachdem, wie es für die Interessen der KV-Mitglieder jeweils nötig ist.
Die Initiativen zeigen, dass die KV-Vorstände lieber auf ihre eigenen Kräfte vertrauen wollen, anstatt auf die Kassenärztliche Bundesvereinigung zu setzen. Das macht die Position von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler schwieriger - sowohl innerärztlich als auch in der Außenwirkung.
Lesen Sie dazu auch: Neun KVen wollen Nachschlag für Honorarrückstand