Jedes zweite Großstadtkind hat ausländische Wurzeln

WIESBADEN (dpa/eb). Fast die Hälfte aller Großstadtkinder in Deutschland stammt aus Familien mit Migrationshintergrund. Das geht laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden aus dem Mikrozensus hervor, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Europa.

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46 Prozent der minderjährigen Kinder in Großstädten haben ausländische Wurzeln.

46 Prozent der minderjährigen Kinder in Großstädten haben ausländische Wurzeln.

© Franz Pfluegl / fotolia.com

Demnach haben 46 Prozent der minderjährigen Kinder in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern ausländische Wurzeln. Insgesamt lebten im Jahr 2010 insgesamt 31 Prozent der Minderjährigen in Deutschland in einer Familie mit Migrationshintergrund, teilte das Bundesamt mit.

Auf dem Dorf ist die Situation anders: In Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern kamen 2010 nur 13 Prozent der minderjährigen Kinder aus einer Migrationsfamilie.

Seit 2005 ist die absolute Zahl der Kinder in Migrationsfamilien leicht zurückgegangen. 2005 waren es von 14,4 Millionen minderjährigen Kindern 4,1 Millionen. 2010 hatten von 13,1 Millionen Kindern 4,0 Millionen einen Migrationshintergrund. Demgegenüber lebten im Jahr 2010 von allen 13,1 Millionen minderjährigen Kindern in Deutschland gut 4,0 Millionen Kinder in Migrationsfamilien.

Die Betreuungsquote hat sich um 2,2 Prozentpunkte erhöht

Familien haben einen Migrationshintergrund, wenn mindestens ein Elternteil eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt oder den deutschen Pass durch Einbürgerung erhielt.

Kinder mit Migrationshintergrund besuchten weiteren Daten des Statistischen Bundesamts zufolge Anfang 2010 öfter eine Kindertageseinrichtung oder wurden durch eine Tagesmutter betreut als im Jahr davor.

Die Betreuungsquote - das heißt, der Anteil der Kinder in Kindertagesbetreuung bezogen auf alle Kinder in der jeweiligen Bevölkerung - erhöhte sich bundesweit bei Kindern bis fünf Jahren mit Migrationshintergrund gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozentpunkte auf 48,9 Prozent (Stichtag 1. März 2010).

Die Betreuungsquote bei Kindern ohne Migrationshintergrund in dieser Altersgruppe lag mit 61,7 Prozent deutlich darüber (plus 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr).

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