Kommentar

Giftpfeile in der Gesundheitspolitik

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Die Zeiten werden härter in der Koalition. Die Zerwürfnisse bei der Kandidatenfindung für das Amt des Bundespräsidenten haben Auswirkungen gerade auf die innenpolitischen Kampfarenen, bei denen sich Union und FDP in der Vergangenheit oft spinnefeind gewesen sind. Paradebeispiel dafür ist die Gesundheitspolitik.

"Sehr konstruktiv" sei die Zusammenarbeit mit der FDP, man habe immer "tragfähige Entscheidungen" getroffen, befindet Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der Union. Jenseits dieser Floskeln brodelt es in der Union.

Der Satz des CDU-Innenpolitikers Wolfgang Bosbach Richtung FDP, man treffe sich immer zweimal im Leben, steht als Drohung im Raum - wo könnten die Giftpfeile die Liberalen am besten treffen? Bei Themen und Interessengruppen, die die FDP in der Vergangenheit - ob zu Recht oder Unrecht - als ihr Hausklientel betrachtet hat.

Die GOÄ-Reform ist ein Beispiel, die Stellung von Ärzten im Patientenrechtegesetz ein anderes. Die Union gönnt dem Konkurrenten in der eigenen Koalition nicht mehr das Schwarze unter dem Nagel.

Die bisher kaschierten ideologischen Unterschiede zwischen FDP und Union werden in der Gesundheitspolitik nun das Tagesgeschäft prägen.

Lesen Sie dazu auch: Spahn heizt Kassen ein

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen