Ehemaliger BDI-Chef Knuth gestorben

Professor Peter Knuth ist tot. Der langjährige Geschäftsführer des Berufsverbands Deutscher Internisten starb am Dienstag nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren.

Veröffentlicht:
Professor Peter Knuth ist tot.

Professor Peter Knuth ist tot.

© di

Professor Knuth war einer der versiertesten Kenner der gesundheitspolitischen Szene. Erste Erfahrungen dazu sammelte er bei der Bundesärztekammer und später beim Berufsverband Deutscher Internisten (BDI).

Professor Knuth fand erst über Umwege den Weg in die Medizin. Mitte der 60er Jahre entscheidet sich Knuth für eine Karriere bei der Polizei. 1972 wird er zum Polizeikommissar in Nordrhein-Westfalen ernannt - drei Jahre später zum Polizeihauptkommissar.

Im selben Jahr hat Knuth den ersten Kontakt mit der Medizin. Er absolviert einen Lehrgang zum Rettungssanitäter. Später berichtet er, dass damit seine Entscheidung feststand, Medizin zu studieren.

Während seines Studiums - von 1975 bis 1981 und darüber hinaus - ist Peter Knuth ehrenamtlich tätig im bodengebundenen Rettungsdienst und Luftrettungsdienst mit Hubschraubern und Flächenflugzeugen.

Er selbst führt über 2000 Einsätze durch. Von dieser Arbeit beeindruckt verfasst er seine Doktorarbeit über die Einsatzeffektivität des Rettungshubschraubers Christoph in Köln.

Dennoch lässt ihn die Verwaltungstätigkeit nicht völlig los. 1985 erhält er die Anerkennung als Diplom-Verwaltungswirt durch die Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung NRW in Gelsenkirchen.

Nach abgeschlossener Weiterbildung in der Anästhesiologie und kurzer Tätigkeit als Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin am Carl-von-Hess-Krankenhaus in Hammelburg beginnt Ende 1986 sein berufspolitisches Engagement mit dem Eintritt bei der Bundesärztekammer.

Hier leitet Knuth von 1986 bis 1997 das Dezernat II, das sich im Wesentlichen mit Fragen rund um die Weiterbildung beschäftigt. Zusammen mit Professor Jörg-Dietrich Hoppe legt Knuth den Grundstein für eine Reform der Weiterbildungsordnung beim Ärztetag in Köln 1992.

Seine verbandspolitische Karriere startet er nach seinem Ausscheiden bei der Bundesärztekammer im Dezember 1997 beim BDI. Hier wird er zunächst ärztlicher Geschäftsführer und später Hauptgeschäftsführer und damit Nachfolger von Maximilian Broglie.

Mit großer Leidenschaft verteidigt er hier die Weiterbildung für die Innere Medizin, wobei er immer wieder auf die Kompatibilität zwischen nationalem Recht und EU-Recht verweist.

In diesem Zusammenhang kritisiert Knuth oft Entscheidungen der Bundes- und Landesärztekammern, womit er sich auch bei ehemaligen Weggefährten nicht immer Freunde macht.

Nach seinem Ausscheiden beim Internistenverband Ende 2005 schlägt Knuth wieder einen neuen Weg ein. Zum Sommersemester 2007 beginnt er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Fernuniversität Hagen.

Peter Knuth war ein neugieriger Mensch, der zuhören konnte. Hart in der Sache, aber neuen Argumenten nie verschlossen - das zeichnete ihn bis zu seinem Tod aus. Professor Peter Knuth starb am Dienstag in Krefeld im Kreise seiner Familie. (vdb)

Mehr zum Thema

Regelung muss in die Approbationsordnung

Hartmannbund fordert einheitliche Aufwandsentschädigung fürs PJ

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert