Institut will Lust auf Hausarzt machen

Das neue Hausarztinstitut an der Uni Bonn ist schlecht ausgestattet. Aber die vier niedergelassenen Hausärzte, die sich die Professur teilen, sind hochmotiviert.

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Uni Bonn - jetzt mit Hausarzt-Institut.

Uni Bonn - jetzt mit Hausarzt-Institut.

© Schöning / imago

BONN (akr). Die Universität Bonn schreibt sich die Förderung des hausärztlichen Nachwuchses mit einem speziellen Institut auf die Fahnen - Räume stellt die Hochschule der neuen Einrichtung aber nicht zur Verfügung.

"Wir sind ein Institut ohne Haus und Dach", sagt Dr. Michael Rothe, einer der vier Leiter des neuen Instituts für Hausarztmedizin an der Universitätsklinik Bonn.

Untergebracht ist die Einrichtung bislang auf 12 Quadratmetern in den Räumen des Studiendekanats.

Doch das tut der Begeisterung der Initiatoren des Projekts keinen Abbruch. Das Institut ist aus dem Lehrbereich Allgemeinmedizin an der Hochschule hervorgegangen.

"Den Weg geebnet hat die Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen", sagt Rothe. Das Land unterstützt das Institut bis Ende 2014 mit 812.000 Euro. Damit konnten wissenschaftliche Assistenten angestellt werden.

Geleitet wird das Institut von drei niedergelassenen Ärzten und einer niedergelassenen Ärztin. Die vier teilen sich eine Professur. Dieses Modell stammt aus der Schweiz.

Die Mediziner sind auf akademischer Augenhöhe mit anderen Professoren. Weil sie praktizierende Hausärzte sind, bekommen die Studierenden gleichzeitig einen direkten Einblick in den Beruf.

Verbund soll Weiterbildungsplätze vermitteln

"Wir können das Institut nur leiten, weil wir in Gemeinschaftspraxen tätig sind", berichtet Rothe, der im rheinischen Bornheim praktiziert.

Rothe und seine Kollegen wollen die Studierenden dafür gewinnen, Hausärzte zu werden - durch Vorleben. "Wir sagen nicht: Sie müssen Allgemeinmediziner werden", betont Rothe.

Vielmehr geht es den Hausärzten darum, den Studierenden ihre Disziplin und ihre Tätigkeit in allen Facetten darzustellen. "Wir haben Spaß an unserem Beruf, und das bringen wir rüber", sagt er.

Zur Ausbildung gehören spezielle Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der Allgemeinmedizin, etwa zum Thema Rückenschmerzen oder dem metabolischen Syndrom. Außerdem beteiligt sich das Institut an Querschnittsveranstaltungen mit anderen Fächern.

Bei Praktika in rund 90 angeschlossenen Lehrpraxen können die Studierenden den Alltag von Allgemeinmedizinern miterleben. "Sie machen Hausbesuche mit und erleben die Abläufe in der Praxis", sagt Rothe. Die Patienten haben damit keine Probleme.

Um die Ausbildung junger Ärzte zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu unterstützen, haben die Hausärzte einen Weiterbildungsverbund gegründet. Der kümmert sich unter anderem um Weiterbildungsplätze in Krankenhäusern und Praxen.

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