Viele Hebammen in prekärer Situation

Der Deutsche Hebammenverband sieht die Zukunft vieler Hebammen als nicht gesichert. Die Folgen einer Berufsaufgabe seien fatal.

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FRANKFURT/MAIN (ras). Anlässlich des Internationalen Hebammentag am 5. Mai hat der Deutsche Hebammenverband den Gesetzgeber aufgefordert, die Tätigkeit der rund 18.000 Hebammen im Land auf eine solide gesetzliche Grundlage zu stellen und angemessen zu vergüten. Ansonsten drohe die Gefahr, dass viele Hebammen ihren Beruf aufgeben müssten.

"Das wäre ein großer Verlust für das Gesundheitssystem", sagt Verbandspräsidentin Martina Klenk. Ohne ausreichende Versorgung mit Hebammen könne es zu einer weiteren "Pathologisierung der Geburt" kommen wird. Die gute Versorgung von Müttern und Kindern sei nur scheinbar sichergestellt.

Auf der einen Seite existiere eine medizinisch-technische Überversorgung gesunder Schwangerer, auf der anderen Seite fehlten Hebammen, um dem "Bedürfnis der Frauen nach Selbstbestimmung gerecht zu werden", so Klenk.

Die meisten Hebammen in Deutschland sind freiberuflich tätig

Seit 1991 nutzen Hebammen den 5. Mai, um auf Versorgungsdefizite aufmerksam zu machen. Auf internationaler Ebene lautet ihre Forderung, dass jeder Frau vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit eine Hebamme zur Seite gestellt werden muss.

In Deutschland sind 60 Prozent der Hebammen freiberuflich tätig. Sie klagen darüber, dass ihre Leistungen unzureichend vergütet werden - unter anderem wegen stark gestiegener Versicherungsbeiträge.

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