Uni Göttingen verrechnet sich bei Studienplätzen

Erfolg für 46 angehende Medizinstudenten: Die Uni Göttingen hat für das Sommersemester zu wenig Studienkapazitäten geplant und muss nun neue Plätze schaffen. Der Uni ist das nicht zum ersten Mal passiert.

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Uni Göttingen: Berechnung der Studienplätze fehlerhaft.

Uni Göttingen: Berechnung der Studienplätze fehlerhaft.

© wolterfoto / imago

GÖTTINGEN (pid). Die Uni Göttingen muss in diesem Sommersemester 46 weitere Studenten in den Studiengängen Human- und Zahnmedizin aufnehmen. Das hat jetzt das Verwaltungsgericht Göttingen entschieden.

Insgesamt waren beim Gericht 650 Anträge von Bewerbern eingegangen, die einen Studienplatz einklagen wollten.

Wie bereits im vergangenen Wintersemester fand das Gericht auch diesmal bei der Überprüfung der von der Uni vorgenommenen Kapazitätsberechnungen zahlreiche "verborgene" Plätze.

Schon im vergangenen Herbst hatten die Richter moniert, dass die Uni Göttingen den vom Landtag verabschiedeten "Zukunftsvertrag II" nicht umgesetzt habe.

Aufschlag von 15 Prozent

Dieser sieht die Schaffung von landesweit 20.000 zusätzlichen Studienplätzen in den nächsten vier Jahren vor. Die Universität beruft sich auf eine von dem Vertrag abweichende Vereinbarung mit dem Wissenschaftsministerium.

Diese hat nach Ansicht der Richter jedoch keine Gültigkeit, weil jede Änderung der Zustimmung des Landtages bedürfe.

Das Gericht nahm deshalb erneut einen "Sicherheitsaufschlag" von 15 Prozent auf die bisher errechnete Kapazität vor. Lediglich für die klinischen Semester in der Humanmedizin müsse die Uni keine weiteren Studenten aufnehmen.

Die Uni hatte gegen die Gerichtsentscheidungen vom vergangenen Wintersemester Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg eingelegt. Die dortigen Richter haben noch nicht über diese Fälle verhandelt.

Ein Sprecher teilte mit, das Verwaltungsgericht Göttingen habe an seiner Rechtsprechung festgehalten und die Gegenargumente der Uni für nicht durchgreifend erachtet.

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