Psychisch kranke Eltern

Kinder werden schlecht betreut

Erfolg versprechende Versorgungsangebote scheitern, weil das Geld fehlt, bemängelt der Bundesverband für Erziehungshilfe.

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BERLIN. Zehn bis 30 Prozent der stationär in Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie untergebrachten Patienten haben minderjährige Kinder.

Experten gehen von rund 1,6 Millionen Kindern aus, die selbst ein erhöhtes Risiko für eine psychische Erkrankung haben. Auf diese Zusammenhänge hat der Bundesverband für Erziehungshilfe (AFET) hingewiesen.

Ein gesundes Aufwachsen in Familien mit psychisch kranken Eltern gehöre deshalb zu den vordringlichsten Aufgaben der Prävention und Beratung, erklärte Rainer Kröger, Vorsitzender des AFET in Berlin.

Modellhafte Versorgungsangebote zeigten jedoch, dass über multiprofessionelle Teams zielgerichtete Hilfen für betroffene Familien angeboten werden könnten.

Dies verdeutlicht zum Beispiel ein Pilotprojekt im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden, in dem psychisch kranke Eltern gleich nach der Geburt ihres Kindes von einem interdisziplinären Team aufgefangen werden.

Kröger bemängelt, dass fast alle Kooperationsprojekte, von denen betroffene Familien profitieren können, zeitlich, personell und finanziell begrenzt seien. (ras)

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