Aktionswoche zur Reanimation

Bahr jetzt fit in der Wiederbelebung

Fähigkeiten und Kenntnisse zur Reanimation sind in Deutschland nicht weit verbreitet. Die Aktionswoche "Ein Leben retten - 100 pro Reanimation" will das ändern. Schirmherr Daniel Bahr hat bereits gezeigt, was in ihm steckt.

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:
Gesundheitsminister Daniel Bahr (l.) und Professor Hugo Van Aken, Generalsekretaer Deutsche Gesellschaft für Anaesthesiologie und Intensivmedizin e.V., legen Hand an.

Gesundheitsminister Daniel Bahr (l.) und Professor Hugo Van Aken, Generalsekretaer Deutsche Gesellschaft für Anaesthesiologie und Intensivmedizin e.V., legen Hand an.

© David Vogt

BERLIN. Seine neu erworbenen Kenntnisse zur Reanimation kann Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zum Ende des Wahlkampfes vielleicht noch ganz gut gebrauchen, nachdem seiner Partei zumindest in Bayern die Luft ausgegangen ist.

Doch am Mittwoch zeigte er als Schirmherr der Aktion "Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation" erst einmal mit vollem Körpereinsatz, was jenseits des Wahlkampfes in ihm steckt.

Erfolgreich demonstrierte er in seinem Ministerium an einer Puppe, wie eine Wiederbelebung gelingen kann und dass fast jeder mit den notwendigen Kenntnissen Menschen in Not reanimieren kann.

Initiiert haben die "Woche der Wiederbelebung" der Berufsverband der Anästhesisten und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Ziel ist es, möglichst viele Menschen über die Möglichkeiten der Reanimation zu informieren und ihnen entsprechende Fähigkeiten zu vermitteln.

Denn immer noch sterben in Deutschland zwischen 80.000 und 100.000 Menschen pro Jahr an einem plötzlichen Herztod. Und in Deutschland ist das Wissen um die Wiederbelebung offenbar besonders gering.

So zeigt eine Auswertung des Deutschen Reanimationsregisters, dass in Deutschland bei einem Notfall nur 15 Prozent der Laien konsequent mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen, in Schweden und Norwegen sind es dagegen 60 Prozent.

11.850 Schüler brechen Wiederbelebungsweltrekord

Zu den Aktionen in dieser Woche gehörte auch das bisher größte Wiederbelebungstraining der Welt. 11.850 Schüler aus dem Münsterland haben am Dienstag für den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde zeitgleich an Reanimationspuppen eine Herzdruckmassage geübt und lernten, wie man bei einem Herzstillstand zum Lebensretter werden kann.

Mit der Teilnehmerzahl in Nordrhein-Westfalen ist die alte Bestmarke aus Singapur von 7909 Lebensrettern deutlich geknackt worden, wie eine Rekordrichterin bestätigte. Bis zum Sonntag sind bundesweit noch zahlreiche Aktionen geplant.

Die erfolgreichen Reanimationsübungen von Daniel Bahr blieben auch beim Koalitionspartner nicht unbemerkt.

Kurz nachdem Bahr getwittert hatte: "Als Schirmherr der Woche der Wiederbelebung habe ich heute gezeigt: Ich beherrsche die Wiederbelebung", mischte sich CDU-Twitterkönig Peter Altmaier mit einer frech-fröhlichen Botschaft ein: "Die FDP braucht keine Wiederbelebung, weil sie immer wieder von selbst auf die Beine kommt. Deshalb keine Zweit- und Leihstimmen!"

Ob da mal nicht nachträglich der Gesundheitsminister vor Empörung nach Luft geschnappt hat?

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