Bundesregierung

Finanzierung der HIV-Stiftung nicht gesichert

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Bundesregierung verfolgt nach eigenen Angaben "mit Nachdruck" das Ziel, die HIV-Stiftung fortzuführen.

Ziel der 1995 gegründeten Stiftung ist es, Personen, die durch Blutprodukte unmittelbar oder mittelbar mit dem HIV-Virus infiziert und an Aids erkrankt sind, finanzielle Hilfe zu leisten. Man bemühe sich, die Finanzierung der Stiftung für die nächsten zehn Jahre anteilig über Bund, Länder, Unternehmen der Pharmaindustrie und das DRK sicherzustellen, heißt es in der Antwort auf eine Anfrage der Links-Fraktion im Bundestag.

Im laufenden Bundeshaushalt sind zur Unterstützung HIV-infizierter Personen zwei Millionen Euro eingestellt. Der Finanzbedarf der Stiftung wird aber mit jährlich acht Millionen Euro angegeben. Die Mittel der Stiftung reichen nach aktuellem Stand noch bis März 2018. Für 2018 hätten pharmazeutische Unternehmen zwei Millionen Euro zugesagt, berichtet die Regierung. Für keinen der Beteiligten existiere dabei eine "rechtliche Verpflichtung, sich weiterhin an der Finanzierung der Stiftung zu beteiligen", heißt es in der Antwort. Auch das HIV-Hilfegesetz sehe dafür keine Pflicht vor.

Einen Inflationsausgleich für Entschädigungszahlungen, der seit 1995 nicht stattgefunden hat, befürwortet die Regierung nicht. An Aids erkrankte Personen erhalten knapp 1534 Euro im Monat, HIV-Infizierte rund 767 Euro.

Katrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Links-Fraktion, kritisierte, die von Regierung und Pharmaindustrie zugesagten Mittel reichten "vorne und hinten nicht aus". Eine von der Regierung mit beauftragte Studie habe einen Finanzbedarf von mehr als zehn Millionen Euro pro Jahr ermittelt, erinnerte Vogler. (fst)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen