Substitutionstherapie

Es drohen Betreuungslücken

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BERLIN. Die Zahl der in der Substitutionstherapie aktiven Ärzte sinkt stetig, die Zahl der betreuten suchtkranken Patienten ist 2016 um 1300 auf 78.500 gestiegen.

Das Substitutionsregister beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) meldet für vergangenes Jahr 2590 aktive Substitutionsärzte. Vier Jahre zuvor lag ihre Zahl noch bei 2731. Die Bundesregierung hat auf diese Entwicklung reagiert und am Mittwoch eine novellierte Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) verabschiedet (die "Ärzte Zeitung" berichtete). Sie erweitert die Handlungsspielräume der Substitutionsärzte und entlastet sie von Bürokratie. So dürfen suchtmedizinisch nicht qualifizierte Ärzte künftig bis zu zehn Patienten konsiliarisch beraten, bisher waren es drei. Ausdrückliches Ziel der Novelle ist es, mehr Ärzte zu gewinnen.

Tatsächlich ist die Versorgung in den Regionen teilweise prekär. So hat die Landesstelle für Suchtfragen in Baden-Württemberg darauf hingewiesen, dass dort das Durchschnittsalter der substituierenden Ärzte bei 60 Jahren liegt. Falls keine jüngeren Ärzte nachkommen und die älteren mit 65 Jahren aufhören, sinkt ihre Zahl bis 2021 von 232 auf 141: Rund 3700 Patienten stünden dann ohne Substitutionsarzt da, warnt die Landestelle. (fst)

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