Patienten bei Tumorboards
Ein sinnvoller Versuch
Bei Tumorboards tauschen sich Ärzte verschiedener Fachrichtungen über die Diagnose und die Therapie von Patienten aus. Eine solche interdisziplinäre Konferenz ist sinnvoll und kann Ergebnisse liefern, die weit über den vereinzelten Blick auf eine Erkrankung hinausgehen.
Das gilt insbesondere dann, wenn auch die niedergelassenen Ärzte einbezogen werden, die die Patienten nach der stationären Versorgung übernehmen.
Allerdings mag sich der ein oder andere fragen, ob in den Tumorboards nicht ein zentraler Akteur fehlt: der Patient selbst. Es ist ein naheliegender Gedanke, auch seine Sicht der Dinge direkt in die Therapieentscheidung einfließen zu lassen. Das sehen offenbar manche Brustzentren so, die bereits auf die Beteiligung der betroffenen Frauen setzen.
Die Krux ist: Es gibt bislang keine belastbaren Daten darüber, in welchem Verhältnis der Nutzen und die Risiken einer Einbeziehung der Patienten stehen. Deshalb ist es gut, dass sich Versorgungsforscher aus Bonn und Köln dieses Themas jetzt annehmen werden.
Die Initiatoren betonen, dass ihre Forschung völlig ergebnisoffen ist. Das ist wichtig. Denn wenn sie vorher schon wüssten, was bei dem Projekt herauskommen soll, würden sie Patienten, aber auch den Ärzten einen Bärendienst erweisen.
Lesen Sie dazu auch: Tumorboards: Sollen Patienten beteiligt werden?