Patienten bei Tumorboards

Ein sinnvoller Versuch

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Bei Tumorboards tauschen sich Ärzte verschiedener Fachrichtungen über die Diagnose und die Therapie von Patienten aus. Eine solche interdisziplinäre Konferenz ist sinnvoll und kann Ergebnisse liefern, die weit über den vereinzelten Blick auf eine Erkrankung hinausgehen.

Das gilt insbesondere dann, wenn auch die niedergelassenen Ärzte einbezogen werden, die die Patienten nach der stationären Versorgung übernehmen.

Allerdings mag sich der ein oder andere fragen, ob in den Tumorboards nicht ein zentraler Akteur fehlt: der Patient selbst. Es ist ein naheliegender Gedanke, auch seine Sicht der Dinge direkt in die Therapieentscheidung einfließen zu lassen. Das sehen offenbar manche Brustzentren so, die bereits auf die Beteiligung der betroffenen Frauen setzen.

Die Krux ist: Es gibt bislang keine belastbaren Daten darüber, in welchem Verhältnis der Nutzen und die Risiken einer Einbeziehung der Patienten stehen. Deshalb ist es gut, dass sich Versorgungsforscher aus Bonn und Köln dieses Themas jetzt annehmen werden.

Die Initiatoren betonen, dass ihre Forschung völlig ergebnisoffen ist. Das ist wichtig. Denn wenn sie vorher schon wüssten, was bei dem Projekt herauskommen soll, würden sie Patienten, aber auch den Ärzten einen Bärendienst erweisen.

Lesen Sie dazu auch: Tumorboards: Sollen Patienten beteiligt werden?

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System