Studienplatzvergabe

Laumann macht Druck bei der Landarztquote

Er drückt auf die Tube: NRW-Gesundheitsminister Laumann will bei Landarztquote keine Zeit verlieren.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Zehn Prozent der Medizinstudienplätze sollen in NRW an Studierende vergeben werden, die später bereit sind, auf dem Land als Hausarzt zu arbeiten.

Zehn Prozent der Medizinstudienplätze sollen in NRW an Studierende vergeben werden, die später bereit sind, auf dem Land als Hausarzt zu arbeiten.

© Reimer - Pixelvario / stock.adobe.com

KÖLN. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) drückt aufs Tempo bei der Einführung einer Landarztquote für die Vergabe von Studienplätzen. "Wir möchten künftig bis zu zehn Prozent der Medizinstudienplätze vorrangig an Personen vergeben, die bereit sind, nach ihrer Facharztausbildung in einer ländlichen Region als Hausarzt zu arbeiten", hat Laumann im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales des NRW-Landtags angekündigt.

In ihrer Koalitionsvereinbarung hatten sich CDU und FDP bereits auf die Einführung einer solchen Quote verständigt. Laumann verwies darauf, dass auch andere Bundesländer einen solchen Schritt planen oder erwägen. "Derzeit stimmen wir uns mit den Ländern ab, die diese Quote auch befürworten, um die verfassungsrechtlichen Hürden zu beseitigen." Auch mit dem NRW-Wissenschaftsministerium sucht er den Dialog. "Mir ist bewusst, dass das, was wir bereits aktuell anschieben und noch anschieben werden, erst in einigen Jahren Wirkung zeigen wird, aber es ist höchste Zeit, dass die Politik in Nordrhein-Westfalen endlich handelt", betonte er. Das Thema "Situation der ärztlichen Versorgung in NRW" steht am Mittwoch erneut auf der Tagesordnung des Gesundheitsausschusses.

Nach Überzeugung von Laumann muss die Politik jetzt gegensteuern, wenn die medizinische und insbesondere die hausärztliche Versorgung auf dem Land auch künftig sichergestellt werden soll.

Der Minister setzt dabei auf weitere Maßnahmen neben der Landarztquote. So plant er, die Landesmittel aus dem Hausarztaktionsprogramm wieder auf Kommunen bis 25 000 Einwohner zu begrenzen.

Seine Vorgängerin Barbara Steffens (Grüne) hatte die Förderung auf Gemeinden bis 40 000 Einwohner ausgeweitet. "Weiter überlegen wir, dann auch die Fördersumme für Niederlassungen und Anstellungen zu erhöhen, um die finanziellen Anreize für die hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum beziehungsweise in kleinen Städten und Gemeinden zu verbessern."

Laumann wiederholte die Forderung nach einer Aufwertung der Allgemeinmedizin an den Medizinischen Fakultäten. Impulse für die Versorgung auf dem Land erhofft er sich auch von der Schaffung einer Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld.

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