TK-Studie

Jeder Vierte schläft zu kurz

25 Prozent der Hessen, Rheinland-Pfälzer und Saarländer schlafen zu wenig. Das hat eine Studie der Techniker Kasse ans Licht gebracht.

Veröffentlicht:
Viele Hessen und Rheinland-Pfälzer schlafen schlecht.

Viele Hessen und Rheinland-Pfälzer schlafen schlecht.

© Konstantin Yuganov / iStock / Thinkstock

FRANKFURT. Jeder Vierte (23 Prozent) in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland kommt nicht auf die von Gesundheitsexperten empfohlenen sechs Stunden Schlaf. Das geht aus der Studie "Schlaf gut, Deutschland" der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, mit der die Kasse die Schlafgewohnheiten in den Bundesländern beleuchten will. Für die repräsentative Studie hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Juli 2017 im Auftrag der TK Erwachsene in Deutschland zu ihrem Schlafverhalten befragt.

Die Befragung zeige, dass jeder Zweite sechs bis sieben Stunden Schlaf pro Nacht bekomme und sich morgens gut ausgeruht fühle. Deutlich werde aber auch, dass es in den drei Bundesländern dennoch einen relevanten Anteil von Schlechtschläfern gebe. Demnach hat fast jeder Dritte (28 Prozent) manchmal oder immer Probleme einzuschlafen und jeder Fünfte (18 Prozent) kann nicht durchschlafen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Außerdem zeigt die Studie: Wer dauerhaft schlecht schläft, hat deutlich mehr gesundheitliche Beschwerden. 54 Prozent der Schlechtschläfer leiden unter Muskelverspannungen und Rückenschmerzen; bei denjenigen, die gut schlafen, sind es nur 35 Prozent. Wer schlecht schläft, fühlt sich mehr als doppelt so häufig erschöpft (44 zu 21 Prozent), gereizt (33 zu neun Prozent) und niedergeschlagen (21 zu sechs Prozent). Schlafmangel schwächt Immunsystem, Konzentration und Aufmerksamkeit. Menschen, bei denen der regelmäßige und tiefe Schlaf zu kurz kommt, haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf- und Magenbeschwerden, Depressionen und Übergewicht. Zudem führt eine starke Tagesmüdigkeit zu einem deutlich erhöhten Unfallrisiko am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr.

Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil derjenigen, die schlecht schlafen, unter den Berufstätigen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten oder Schichtdienst. Laut der TK-Studie liegt ihr Anteil in Hessen bei 35 Prozent. Von ihnen schläft jeder Zweite höchstens fünf Stunden. Zwei von fünf Befragten klagen über schlechte Schlafqualität. "Im Schichtdienst zu arbeiten oder mit sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten zurechtzukommen ist eine Belastung, die zusätzliche Energie kostet. Aber auch den Berufstätigen mit überwiegend regelmäßigen Arbeitszeiten fällt es in Zeiten ständiger mobiler Erreichbarkeit schwerer, abzuschalten und Ruhe zu finden", sagt Steve Steinberger, Präventionsexperte der TK. (aze)

Der 48-seitige Studienband ist

zu finden unter http://bit.ly/2CU4yQa

Mehr zum Thema

Bürokratieabbau in der Praxis

Kinderärzte fordern Abschaffung der Kinderkrankschreibung

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen