Intensivmedizin

Berliner ECMObil nimmt Fahrt auf

Mit einem neuen, intensivmedizinisch ausgestatteten Fahrzeug sollen Patienten für den Transport stabilisiert werden.

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BERLIN. Nach dem Schlaganfallmobil kommt in der Hauptstadt das Intensiv-Mobil: Zur mobilen Versorgung von Patienten mit schwerem Schock, Kreislaufstillstand oder Lungenversagen wurde in Berlin jetzt ein Rettungsfahrzeug mit einer minimalisierten Herz-Lungen-Maschine (Extracorporal Membrane Oxygenation, kurz ECMO) ausgestattet.

Für das sogenannte ECMObil stellt die Berliner Uniklinik Charité das Spezialgerät und ein intensivmedizinisches Team zur Verfügung. Die Rettungsdienst-Tochter des Berliner Roten Kreuzes steuert ein Fahrzeug bei.

Die mobile Intensivversorgung soll es ermöglichen, transportunfähige Patienten so weit zu stabilisieren, dass sie zur Versorgung in eine Spezialklinik gebracht oder verlegt werden können, ohne dass die lebenserhaltenden Maßnahmen für den Transport unterbrochen werden müssen.

Die ECMO-Therapie wird den Angaben zufolge nur in Schwerpunktzentren wie zum Beispiel an der Charité vorgenommen. Das Know-How der Experten ist dabei laut Charité aber auch von anderen Kliniken gefragt.

"Wir werden schon jetzt immer wieder um Unterstützung gebeten, wenn Patienten ohne diese Therapie nicht stabilisiert werden können. Mit dem ECMObil kann diese Hilfe zukünftig schnellstmöglich erfolgen", sagt Professor Kai-Uwe Eckard, Direktor der Internistischen Intensivmedizin an der Charité.

Das Fahrzeug wird am Campus Virchow-Klinikum stationiert. Nach Angaben des Ärztlichen Direktors der Charité, Professor Ulrich Frei, soll begleitend zum Einsatz erforscht werden, welche Patienten von dieser extremen Intensivtherapie profitieren.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) würdigt die kooperative Innovation als Beitrag zur Patientensicherheit. "DRK und Charité sorgen mit diesem Engagement dafür, dass die Notfallversorgung und Intensivmedizin in Berlin weiter ausgebaut wird", so Kolat. (ami)

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