Wege in die Niederlassung

Thüringer „Ärztescout“ weiter auf Tour

Rund 140 Studenten haben im vergangenen Jahr das Angebot der Niederlassungsberatung genutzt.

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ERFURT. Thüringen will das „Ärztescout“-Projekt zur Nachwuchsgewinnung in der ambulanten medizinischen Versorgung unbefristet fortsetzen. Das hat die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung beschlossen. Hinter dem „Ärztescout“ verbirgt sich eine derzeit mit einer Gesundheitswissenschaftlerin besetzte koordinierende Stelle am Universitätsklinikum Jena, bei der sich Medizinstudenten Informationen über die verschiedenen Fördermöglichkeiten auf dem Weg in die Niederlassung holen können.

Sie war zunächst auf viereinhalb Jahre – bis Ende Juni 2019 – befristet. Im vergangenen Jahr haben rund 140 Studenten die Möglichkeit zur individuellen Beratung genutzt, im Vergleich zum Start 2015 blieb diese Zahl konstant. Zudem werden Veranstaltungen wie eine „Summer School“ in den Semesterferien und Praxisbesuche organisiert.

KV und gesetzliche Krankenkassen tragen die Kosten über den Strukturfonds zu gleichen Teilen. In Jena beginnen jährlich etwa 270 junge Leute ein Medizinstudium.

Pro Jahr würden zwischen 70.000 und 80.000 Euro für den „Ärztescout“ ausgegeben, hieß es von der KV. Die Summe umfasst die Personalkosten für die Stelle und die Kosten für die jeweiligen Aktionen. Die Kassen haben der Verlängerung des Projekts zugestimmt, wie ein Sprecher der Barmer sagte.

Nach Vorstellungen der Kasse sollte dieses aber den Blick stärker auf Ärzte für den ländlichen Raum richten und auch Thüringer Medizinstudenten, die in anderen Bundesländern studieren, einbeziehen. Unklar ist, welche Effekte das Projekt bringt, sprich: wie viele Nachwuchsmediziner dadurch tatsächlich in der ambulanten Versorgung landen. „Das lässt sich nie genau beziffern, weil der Scout ja nur eine Ergänzung zu anderen Förderinstrumenten ist“, so KV-Sprecher Veit Malolepsy.

Dazu gehören etwa das „Thüringen-Stipendium für bleibewillige Mediziner in der Weiterbildung zum Facharzt, Mentorenprogramme und die Arbeit in einer Praxis der Stiftung zur Förderung ambulanter medizinischer Versorgung. Die Barmer fordert deshalb, die Wirksamkeit des „Ärztescouts“ zu überprüfen. (zei)

Mittler und Förderer

  • Ärztescout Christin Walther ist zentrale Ansprechpartnerin zu allen Fragen rund um das Thema ambulante Medizin. Zielgruppen des Projektes sind Medizinstudenten, Ärzte in Weiterbildung und an der ambulanten Medizin interessierte Ärzte.
  • Die Gesundheitswissenschaftlerin berät zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten und organisiert Informationsveranstaltungen für Medizinstudenten, die das Thema ambulante Medizin in den Vordergrund rücken.
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