Apotheker sehen Abschaffung der GKV kritisch

BERLIN (sil). Die Standesvertretung von über 50 000 deutschen Apothekern ist gegen eine Abschaffung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

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Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Hans-Günter Friese äußerte sich in Berlin kritisch zu dem Vorschlag der FDP, die GKV abzuschaffen. Nach Ansicht der Freien Demokraten sollte die GKV durch ein privatwirtschaftliches System mit Kostenerstattung und Wahlfreiheit ersetzt werden.

Natürlich habe sich seit dem Inkrafttreten des von Reichskanzler Otto von Bismarck angeregten ersten Krankenversicherungsgesetzes im Jahre 1883 vieles verändert. Heute würden gut situierte Bürger von Vorteilen profitieren, die ursprünglich für Hilfsbedürftige gedacht waren, so Friese.

Nach seinen Erfahrungen gebe es in der Bevölkerung durchaus Verständnis für Pläne, nach denen die Beiträge nicht mehr allein aus dem Arbeitseinkommen finanziert werden, sondern auch Einkünfte wie Mieteinnahmen und Zinsen berücksichtigt werden.

Es müsse jedoch auch künftig ein System geben, das sozial Schwache und die Mittelschicht einbeziehe, forderte Friese. Sein Fazit: Bei allem Verständnis für Reformen sei darauf zu achten, daß die Entwicklung nicht in die Richtung einer Zwei- oder Drei-Klassen-Gesellschaft gehe.

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