Neue Sparinstrumente sorgen für sinkende Arzneiausgaben

Auch im Februar setzt sich der Minustrend bei den Arzneimittelausgaben fort. Dabei steigt die Zahl der abgegebenen Packungen deutlich.

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FRANKFURT/MAIN (fst). Nach einem marginalen Zuwachs zum Start des Jahres sind die Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Arzneimittel und Impfstoffe im Februar wieder deutlich gesunken. Sie lagen um 3,5 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahresmonats, teilte das Beratungsunternehmen IMS Health mit.

Auch der Impfstoffmarkt bleibt wie schon in den Vormonaten mit minus drei Prozent rückläufig. Lediglich Grippe-Vakzine haben saisonbedingt um 33 Prozent auf 1,4 Millionen Euro zugelegt.

Insgesamt haben Vertragsärzte Arzneimittel und Impfstoffe im Wert von 2,31 Milliarden Euro verordnet. Davon entfallen rund 49 Millionen Euro auf Impfstoffe. Für die ersten beiden Monate des Jahres ergeben sich damit Gesamtausgaben von 4,74 Milliarden Euro.

Das entspricht einem Rückgang von 1,5 Prozent verglichen mit Januar und Februar des Vorjahres. Die Rahmenvorgaben für Arzneimittel von KBV und GKV-Spitzenverband sehen vor, dass die Ausgaben über das Jahr 2011 gesehen um 0,2 Prozent steigen.

Zugenommen hat im Gegensatz zu den Ausgaben die Menge der abgegebenen Packungen. Sie legte im Februar um 2,9 Prozent auf 55,3 Millionen zu. Im Januar hatte der Anstieg - wie häufig zu Quartalsbeginn - mit 6,3 Prozent noch höher gelegen.

Wie schon in den vergangenen Monaten dämpfen die Sparinstrumente der jüngsten Gesundheitsreform die Ausgabenentwicklung. So gilt seit August 2010 ein von sechs auf 16 Prozent erhöhter Zwangsrabatt für Arzneimittel ohne Festbetrag. Im Januar und Februar 2011 hat das die Kassen bereits um 363 Millionen Euro entlastet (Vorjahreszeitraum: 148 Millionen Euro).

Seit Jahresbeginn ist nun auch der Apothekenrabatt für rezeptpflichtige Präparate von 1,75 auf 2,05 Euro erhöht worden. Als Folge mussten Apotheken den Kassen Nachlässe in Höhe von 203 Millionen Euro einräumen - 37 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.

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