Im ersten Halbjahr

Arzneiausgaben steigen um 2,7 Prozent

Die Entwicklung der Arzneiausgaben liegt von Januar bis Juni mit 2,7 Prozent fast im Rahmen der Zielmarke (2,4 Prozent), die von Kassen und KBV vereinbart wurde.

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FRANKFURT/MAIN (fst). Im Juni haben Vertragsärzte Arzneimittel und Testdiagnostika für 2,39 Milliarden Euro verordnet. Das entspricht einem Anstieg von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, meldet das Beratungsunternehmen IMS Health.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Juni einen Arbeitstag mehr hatte als im Vorjahr. Im Mai waren die Ausgaben - bedingt durch weniger Arbeitstage als 2011 - noch um 4,4 Prozent gesunken.

Anstieg um 388 Millionen Euro

Auf das erste Halbjahr 2012 gesehen sind die Ausgaben moderat um 2,7 Prozent auf 14,644 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, das entspricht einem Plus von 388 Millionen Euro.

Berücksichtigt bei dieser Zahl sind die von Arzneimittelherstellern und Apotheken zu leistenden Zwangsrabatte, nicht dagegen Einsparungen aus Rabattverträgen und Patientenzuzahlungen.

Nur geringfügig hat mit 0,6 Prozent die Zahl der abgegebenen Packungen zugenommen und betrug im ersten Halbjahr 340,13 Millionen. Allerdings setzte sich der Trend zur Verordnung größerer Packungen fort.

Zum einen ergibt sich dies aus der wachsenden Bedeutung von Rabattverträgen, da Vertragsärzte in diesem Fall häufiger N2- und N3-Packungen verordnen. Zum anderen hat der Verordnungsgeber Bestimmungen zur Packungsgröße verändert.

Seitdem können Packungen auch dann ausgetauscht werden, wenn sich nicht exakt größenidentisch sind.

Kassen sparen 1,2 Milliarden Euro durch Zwangsrabatte

In der ersten Jahreshälfte addieren sich die Einsparungen der Kassen durch Zwangsrabatte, die pharmazeutische Hersteller leisten müssen, auf über 1,2 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch einmal Preisnachlässse von rund 200 Millionen Euro, die Hersteller den privaten Krankenversicherungen gewähren müssen.

Die Rabatte, die Apotheken der GKV für rezeptpflichtige Präparate zu gewähren haben, betragen bislang rund 600 Millionen Euro. Der Sparbeitrag des Großhandels beläuft sich im ersten Halbjahr nach Hochrechnungen von IMS Health auf 100 Millionen Euro.

Ohne diese Rabatte hätten die Kassen somit insgesamt 16,9 Milliarden Euro für Arzneimittel zahlen müssen.

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