Arzneimittel

Ausgabenschub ist ausgeblieben

Im ersten Quartal sind die Arzneiausgaben in der GKV um 1,1 Prozent gestiegen, der März verzeichnet einen Rückgang um 4,7 Prozent.

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Die Berg- und Talfahrt bei den Arzneimittelausgaben in der GKV geht weiter. Im Februar sind sie um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, im März sanken die Ausgaben für Medikamente und Impfstoffe um 4,7 Prozent auf 2,498 Milliarden Euro, meldet das Beratungsunternehmen IMS Health.

Dabei muss berücksichtigt werden, dass der März zwei Arbeitstage weniger aufwies als der Vorjahresmonat. Eingerechnet in diese Zahl sind die Zwangsrabatte für Pharmahersteller und Apotheker, nicht dagegen die Einsparungen durch Rabatte.

Drastisch um 17 Prozent gesunken sind im März die Ausgaben für Impfstoffe. Der Rückgang auf insgesamt 51,5 Millionen Euro hat angesichts der abebbenden Grippewelle auch die Grippevakzine erfasst (minus 6,3 Prozent). Im Januar und Februar hatte dieses Teilsegment noch zweistellige Zuwachsraten verzeichnet.

Ungeachtet von Medienberichten über die beginnende "Zeckensaison" hat IMS Health im März auch keinen Ausgabenanstieg für FSME-Impfungen feststellen können - im Gegenteil. Das Volumen hierfür liegt um 37,2 Prozent unter dem des Vorjahresmonats.

Kein neues Ausgabenproblem

Rückläufig hat sich im März die Zahl der insgesamt zu Lasten der GKV abgegebenen Packungen entwickelt. Sie lag mit 57,6 Millionen um 5,9 Prozent unter dem Wert des März im Vorjahr. Eine Ausnahme vom Trend bilden verschreibungspflichtige Präparate bei Grippe- und Erkältungspräparaten - wobei das Gros der Ausgaben auf den OTC-Markt entfällt.

Unterm Strich zeichnet sich im ersten Quartal - anders als von manchen befürchtet - kein neues Ausgabenproblem in der GKV ab. In den ersten drei Monaten stiegen die Ausgaben für Arzneimittel, Testdiagnostika und Impfstoffe insgesamt um 1,1 Prozent auf 7,623 Milliarden Euro, die Zahl abgegebener Packungen legt um 2,3 Prozent auf 178 Millionen zu. Dabei hatte das Quartal drei Arbeitstage weniger als im Vorjahr.

Die Zwangsabschläge für Pharmahersteller und Apotheken nähern sich Ende des ersten Quartals der Milliarden-Marke.

Die GKV erhält Abschläge von Herstellern in Höhe von 607 Millionen Euro, die PKV 107 Millionen Euro. Um fast 13 Prozent auf 277 Millionen Euro sind die Zwangsrabatte für Apotheken gesunken.

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