Kommentar – Antibiotika

Wenn der Markt versagt...

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

In der vergangenen Woche haben IGES und Roland Berger, wenige Tage später die Boston Consulting Group Expertisen zur Versorgung mit Antibiotika vorgelegt. IGES/Roland Berger fokussierten auf die Generikamärkte, Boston auf die Entwicklung neuer Wirkstoffe. Daraus lässt sich eine Botschaft destillieren: Lässt man die Märkte laufen wie sie sind, geraten wir langfristig in eine Versorgungskrise, und Infektionskrankheiten werden zu einem immer schwerer beherrschbaren Risiko.

Folglich bedarf es eines neuen ordnungspolitischen Rahmens für diesen Teil des Pharmamarktes. Das gilt sowohl für den Generikamarkt, in dem eine gefährliche Abhängigkeit von asiatischen Anbietermonopolen entstanden ist, als auch für die Entwicklung von Innovationen und deren Refinanzierung.

Seit dem G7-Gipfel vom Mai 2015 hat Deutschland das Thema Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen auf die internationale Tagesordnung gesetzt. Unter deutscher Präsidentschaft der G20 wird das Thema fortgeführt und auch Gegenstand des Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs im Juli in Hamburg sein. Noch befindet sich das Projekt im Stadium der Initiative – bis zu sichtbaren Ergebnissen wird es noch Jahre dauern.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Antibiotika: Wie kommt Schwung in die Forschung?

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Regelung muss in die Approbationsordnung

Hartmannbund fordert einheitliche Aufwandsentschädigung fürs PJ

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert