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Arznei-Preisniveau sinkt

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BERLIN. Das Preisniveau für neue Medikamente liegt nach Darstellung des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (vfa) "im europäischen Mittelfeld oder sogar darunter". In 69 Prozent der Fälle lägen die Preise unterhalb des Durchschnitts, in jedem dritten Fall gehörten die Preise sogar zu den europaweit niedrigsten.

Als Folge habe sich der Parallelhandel völlig umgedreht, sodass es zu Medikamentenabflüssen aus Deutschland kommt. Im vergangenen Jahr habe es bei der EU-Arzneimittelagentur EMA 85 Anmeldungen von Parallelhändlern zu AMNOG-Produkten gegeben, bei denen Deutschland das Herkunftsland gewesen ist. 41 AMNOG-Medikamente wurden nach Deutschland importiert, so der vfa.

Vier Jahre zuvor war das Verhältnis noch umgekehrt: Nur fünf neue AMNOG-Medikamente wurden exportiert, 15 Präparate dagegen importiert. Für den vfa ein Beleg: Das hiesige Preisniveau ist so niedrig, sodass sich die Ausfuhr in Nachbarländer lohnt. Der vfa hatte anlässlich der Beratungen über die Novelle des AMNOG dafür plädiert, den Erstattungsbetrag direkt zwischen Krankenkassen und den Herstellern abzurechnen. Die Koalition erwog zunächst die Vertraulichkeit der Erstattungsbeträge, verwarf angesichts des Widerstands der SPD dann aber das Vorhaben.

Im Vorjahr sind die Arzneiausgaben um 3,1 Prozent gestiegen, die gesamten GKV-Leistungsausgaben um 3,2 Prozent. (eb)

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