Preismoratorium

BPI sieht keine Grundlage für Preisstopp

Veröffentlicht:

BERLIN. Angesichts der Milliardenreserven der gesetzlichen Krankenkassen, die im ersten Quartal dieses Jahres abermals gestiegen sind, sieht der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) keine Grundlage mehr für das seit dem Sommer 2010 geltende Preismoratorium für Arzneimittel.

"Die in Krisenzeiten eingeführte Maßnahme ist angesichts guter Konjunkturlage und der komfortablen Situation der GKV nicht zu rechtfertigen", sagte der BPI-Vorsitzende Dr. Martin Zentgraf am Donnerstag. Der Verband hatte zum wiederholten Male einen Auskunftsanspruch nach dem Informationsfreiheitsgesetz geltend gemacht und die für die Verlängerung des Preisstopps maßgeblichen Arbeitsdokumente im Bundesgesundheitsministerium gesichtet.

Nach Angaben des BPI stützt sich das Bundesgesundheitsministerium in der Begründung zur Aufrechterhaltung des Preisstopps ausschließlich auf interne Vermerke und externe Stellungnahmen. Neutrale Gutachten seien wiederholt nicht vorgelegt worden.

Der BPI verweist darauf, dass 90 Prozent seiner Mitgliedsunternehmen standortgebunden seien und ihre Umsätze im Inland erwirtschaften. Für Ausnahmen vom Preisstopp müssten Unternehmen nachweisen, dass die kurz vor dem Bankrott stünden. (HL)

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen