Dringende Medikamente

Hersteller fast nur im Ausland

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Berlin. Für fünf Arznei-Wirkstoffe, die als versorgungsrelevant eingestuft werden, bestehen im laufenden Jahr Lieferengpässe. Diese Zahl hat sich im Vergleich zu 2018 bisher nicht verändert, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP im Bundestag.

Im laufenden Jahr hat es insgesamt 216 Lieferengpass-Meldungen gegeben, 127 davon betreffen als versorgungsrelevant eingestufte Wirkstoffe. Derzeit listet die Arzneibehörde BfArM mehr als 500 Wirkstoffe als versorgungsrelevant, sie stehen unter besonderer behördlicher Überwachung.

Die meisten Hersteller dieser Wirkstoffe sind in Indien, China und Italien ansässig. Nur sechs Zulassungen versorgungsrelevanter Wirkstoffe stammen von einem Hersteller aus Deutschland.

Der FDP-Abgeordnete Professor Andrew Ullmann forderte, die „kleinteilige Regulierung der Versorgung“ müsse auf den Prüfstand. „Sparinstrumente müssen abgeschafft werden, wenn sie dazu führen, dass nur noch in einigen wenigen Ländern und Produktionsstätten lebenswichtige Arzneimittel hergestellt werden“, sagte er.

Gesundheitspolitiker der Unionsfraktion im Bundestag haben kürzlich ein Positionspapier vorgestellt, in dem sie ein härteres Vorgehen gegen Lieferengpässe fordern. Demnach sollten Meldepflichten nachgeschärft, Vorhaltepflichten ausgebaut werden. (fst)

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