Kommentar zu Landräten
Engagement statt Gremium
Bürgermeister und Landräte schauen besorgt auf ihre Dörfer und Kreise: Welches Alter hat der Arzt vor Ort erreicht, und was passiert, wenn er oder sie in den Ruhestand geht? Die Arztsuche ist ein Knochenjob geworden.
Aus Sicht der Landräte versagt ihr bisheriges Sprachrohr - die Parteifreunde in der Landespolitik - kläglich. Kein neuer Arzt konnte durch deren Einsatz gewonnen werden.
Eine Idee hinter der neuen Bedarfsplanung, die Betroffenen in jedem Bundesland an einen Tisch zu setzen, weckt Begehrlichkeiten: Nicht nur die Landesregierung, auch der jeweilige Landrat will gehört werden.
Das zeigt eine Umfrage unter den Verantwortlichen, in der 57,2 Prozent mehr Beteiligung fordern. Wer in diesen Monaten mit KV-Chefs spricht, hört viel vom Selbstbewusstsein der 5000-Seelen-Gemeinden, die einen Arzt fordern.
Wer Einladungen zur Mitbestimmung ausspricht, muss sich nicht wundern, dass viele diese dankend annehmen. Doch die Teilnahme an Gesprächen zwischen Ministerien, KV, Kliniken und Krankenkassen kann nicht das Ziel der Landräte sein.
Denn die Bürgermeister, die mit Erfolg einen neuen Arzt für sich gewonnen haben, schafften das nur mit Engagement und guter Infrastruktur - nicht durch die Teilnahme an Gremiensitzungen.
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