Sicherstellung

Hecken sieht neue Wege in der Versorgung

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BERLIN. Schwarz-Rot plant die Erprobung neuer Versorgungsmodellen durch Kassenärztliche Vereinigungen und gesetzliche Krankenkassen. Darüber sprach GBA-Chef Josef Hecken bei der Bundesversammlung des NAV-Virchow-Bundes am Freitag in Berlin.

Der Gemeinsame Bundesausschuss solle die Modelle finanzieren. So solle versucht werden, in strukturschwachen Regionen mit neuen Lösungsansätzen die Bevölkerung zu versorgen. Hecken nannte ausdrücklich das Brandenburger RegioMed-Modell einer Kooperation von Krankenhäusern und KV als Vorbild.

Ein Beharren der Ärzte auf dem Sicherstellungsauftrag in seiner reinen Form sei nicht angebracht, wenn sie ihn tatsächlich nicht mehr erfüllen könnten, sagte Hecken. Neue Wege in der Sicherstellung der ambulanten Versorgung zu gehen sei umso wichtiger, seitdem sich das Steuerungselement der Bedarfsplanung als Chimäre erwiesen habe, sagte Hecken.

Immer weniger junge Ärzte stünden immer mehr älteren multimorbiden Menschen, die zudem noch in strukturschwachen Regionen lebten, gegenüber. Der GBA habe zwar 1000 neue Hausarztsitze geschaffen, damit aber die zuvor schon vakanten 600 Arztsitze nicht besetzt.

"Wir haben nichts erreicht", sagte Hecken. Durch die Planung sei kein neuer Doktor gekommen, der für die medizinische Versorgung zur Verfügung stehe.

Das freie Spiel der Kräfte als Lösungsstrategie gegen Versorgungslücken führe nicht zum Ziel, sagte Hecken. "Wer so denkt, verkennt, dass Gesundheitsversorgung kein echter Markt ist und niemals werden darf", sagte Hecken.

Zu suggerieren, wahre Qualität gebe es nur in Selektivverträgen, halte er für falsch. Selektivverträge könnten auch ausschließen. "Der Goldstandard muss der Kollektivvertrag mit Qualitätsvorgaben durch den GBA sein", sagte Hecken. (af)

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