Baden-Württemberg
Der Arzt als Methusalem: TK will reagieren
STUTTGART. Die Techniker Kasse in Baden-Württemberg sieht angesichts der rasanten Alterung der Vertragsärzte Handlungsbedarf.
Der Anteil der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im Südwesten, die älter als 65 Jahre alt sind, ist zwischen 2014 und 2016 von 8,6 Prozent auf 11,4 Prozent gestiegen. Nur Berlin (13,4 Prozent) und Bremen (11,5 Prozent) weisen höhere Werte in dieser Altersgruppe aus. Im Kreis Waldshut in Baden-Württemberg ist sogar mehr als jeder fünfte Arzt über 65 Jahre (21,6 Prozent). Allerdings ist die Situation in dem Bundesland sehr heterogen. Ein Jungbrunnen ist beispielsweise der Hohenlohekreis, dort beträgt der Anteil der Vertragsärzte im "Rentenalter" nur 6,9 Prozent.
Die Kasse plädiert als Konsequenz der Zahlen dafür, Ärzte zu entlasten. Es sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, damit sich Ärzte auf ihre Kerntätigkeit konzentrieren können: Patientengespräche und Therapiemaßnahmen, fordert Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung.
Er plädiert dafür, vor allem die "sprechende Medizin" müsse gestärkt werden. Außerdem regt die Kasse an, Leistungen wie Labordiagnostik, Wundversorgung, Röntgenuntersuchungen oder bestimmte Injektionen noch stärker als bisher an qualifizierte medizinische Fachangestellte oder Angehörige anderer medizinischer Fachberufe zu delegieren. Um dies attraktiver zu machen, sollten regionale Vergütungszuschläge möglich sein, so die TK. (fst)